Teil 2 des Interviews mit Siegfried Zynzek, einem Vertreter des Diskordianismus

N: Durch die kräftige Beleuchtung kommt wohl auch deine gesunde Hautfarbe zustande?

S: Die Lampen strahlen in der Tat recht viel UV-A ab, welches die Hautbräunung begünstigt, und auch UV-B, welches eher eine Tiefenbräunung bewirkt. Der schädliche Anteil von UV-C wird durch die Dotierung der Leuchtmittel absorbiert.

N: Leuchtmittel hört sich sehr technisch an.

S: Umgangssprachlich ist Glühbirne gemeint. Bei Begriffen wie Glühbirne oder Stromspannung kräuseln sich jedem Elektriker die Nackenhaare. Im Grunde genommen weiss aber jeder was gemeint ist. Es gibt viele Begriffe, die technisch falsch sind, die sich inzwischen dennoch eingebürgert haben. Sobald ein Begriff im Duden steht, oder bei Google gefunden wird, ist er richtig.
So dient der Begriff Stromspannung - für einen technischen Laien - der Unterscheidung  zwischen einer mechanischen Spannung, oder der Torsionsspannung, oder schlicht und einfach der Spannung bei einem Krimi.
Und meiner Omi bräuchte ich nicht zu erklären, daß die Glühbirne technisch korrekt Leuchtmittel heißt.
Schau mal, im Internationalen Einheitensystem gibt es z.B. kein Pfund mehr. Auf dem Klagesmarkt, einem Wochenmarkt in der Nähe der Christuskirche, weiss jedoch jeder Verkäufer was gemeint ist.

N: Kommst Du aus Hannover? Bei der Domain-Registrierungsbehörde steht Hamburg, und Dein Admin kommt aus Regensburg.

S: Mein Hauptwohnsitz war lange Zeit in Hannover. Dort war es mir zu provenziell, mittlerweile wohne ich in Hamburg. In Regensburg in der Ostengasse ist ein sehr gutes Bordell, dessen Dienstleistungen ich gerne in Anspruch genommen habe. Beruflich bedingt war ich recht oft in Regensburg. Ich habe den dortigen Besitzer gefragt, ob ich ihn bei der Domain-Registrierungsbehörde als Administrator für meine Domain eintragen lassen kann. Für etwas Bakschisch war die Angelegenheit erledigt. Mittlerweile gab es einen Wechsel des Besitzers, und der Admin-Eintrag wurde noch nicht aktualisiert.

N: Wie entspannst Du dich heutzutage?

S: Auch in Hannover und Hamburg gibt es sehr gute Bordells. In Hamburg werden spezielle Wünsche - insbesondere der härteren Gangart - jedoch problemloses umgesetzt. Die Bordsteinschwalben dort sind manchmal kooperativer und zicken nicht so schnell rum. Aber auch in Hannover gibt es hervorragende SM-Studios.

N: Aber so etwas hat doch nichts mit Entspannung zu tun.

S: Da hast Du recht. Wenn ich es mir nach einem stressigem Arbeitstag zu Hause gemütlich mache, höre ich gerne klassische Musik. Derzeit genieße ich die Symphonien von Shostakovich. Seine meisten Werke sind in melancholischem Moll geschrieben, so etwas unterstützt meine trübsinnigen und schwermütigen Gedanken hervorragend. Wenn ich etwas nicht mag, sind es fröhliche Harmonien in Dur.

N: Welche Musik hörst Du noch gerne?

S: Ganz oben steht derzeit Philip Glass. Er ist ein Vertreter der Minimalmusik. Im Grunde genommen hat er den Neapolitaner salonfähig gemacht. Dieser Akkord vermittelt eine unglaubliche Spannung, und in diesem Fall gefällt mir auch die Auflösung in eine Dur-Stimmung.
Im Grunde genommen ist ein neapolitanischer Akkord nur eine Umkehrung eines Dur-Akkords. Entscheidend ist der Grundton. Wenn er beharrlich wie ein Bordun erklingt, fällt es leicht, eine verminderte Sexte hinzuzunehmen.
So ähnlich wie sich ein mystischer Akkord aufbaut.

N: Fällt es dir leicht, bei dieser Musik an deine Chaosforschung zu denken?

S: Jetzt bringst Du etwas durcheinander. Ich bin nicht im Bereich der Chaostheorie aktiv. Mein Steckenpferd ist die Glaubensrichtung Diskordianismus. Die Grundlage allen Lebens ist ausführlich im Diskordianismus beschrieben, und auch der Niedergang der Bevölkerung.
Der Golfstrom ist bereits jetzt dreißig Prozent schwächer geworden. In zwanzig Jahren haben wir in Deutschland eine Eiszeit. Da gibt es trotz globaler Erwärmung nicht mehr den geringsten Zweifel.

N: Wie ernährst Du dich? Es kursieren Gerüchte, daß es in deiner Wohnung keinen Herd mehr gibt.

S: Ich habe einige schlimme Jahre hinter mir. Im Sommer haben wir fast täglich gegrillt, und ich war damals sogar ehrenamtliches Mitglied im Grillsportverein. Doch das fette Fleisch und das viele Bier haben ihre Spuren hinterlassen. Als ich immer häufiger außer Atem kam, setzte ich ein Zeichen, und ernährte mich nur noch vegan.

N: Du meinst, Du hast völlig auf Fleisch verzichtet?

S: Nicht nur daß, bei strenger veganer Ernährung meidet man sämtliche tierischen Produkte, also auch Käse, Milch, Honig usw.
Nachdem ich drastisch an Gewicht verloren habe, und meine Lebensgeister wieder erwacht sind, habe ich meine Nahrungspalette wieder erweitert. Doch statt fetter Pfannengerichte bevorzuge ich Rohkost.

N: Schmeckt so etwas nicht pfade?

S: Ach was, wenn man sich jahrelang der Völlerei widmet, sind die Geschmacksnerven irgendwann abgestorben, oder zumindest nicht mehr so sensibel. Wenn Du mal einige Tage gefastet hast, wirst Du merken, wie fein unsere Geschmacksknospen auf die verschiedenen Sinneseindrücke reagieren. Nach längerer Zeit ausschließlicher Rohkost kann ich sogar die verschiedenen Geschmacksrichtungen bei Eisbergsalat erkennen, oder die verschiedenen Varianten von Haselnüssen.

N: Hast Du nicht einmal Lust auf etwas deftiges?

S: Die meisten denken bei Rohkost nur an langweilige Salate. Du solltest wissen, daß es tropische Früchte gibt, die ausgesprochen deftig schmecken.

N: Hast Du den Umstieg auf Rohkost alleine geschafft?

S: Ich wurde mental von mehreren praktizierenden Rohköstlern unterstützt. Hilfreich war es auch, daß ich bereits damals das Rohkostforum entdeckte. Es gibt verschiedene Varianten, Rohkost zu praktizieren, besuche einfach mal das Rohkost-Forum, und informiere Dich.

 

N: Lieber Siegfried, wir danken dir für dieses informative Gespräch, und wünschen dir weiterhin viel Erfolg.

 

 
Siegfried Zynzek im Garten

 

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