Hundefleisch ist lecker

Ein Erlebnisbericht von Sathupradit

Wie ihr wißt, komme ich frühmorgens schwierig aus den Federn. Wenn ich gerade aufgestanden bin, benötige ich erst einmal dringend einen starken Kaffee, und bin generell nicht ansprechbar. Zu dieser Zeit ist Siggi meistens schon hellwach, und erzählt mir mit schwallenden Worten von seinem geplanten Tagesablauf.  Manchmal kommt das Thema auch auf wichtige Investitionen, wie z.B. der Anschaffung einer Mikrowelle.

Die Anschaffung eines Mikrowellenherdes haben wir erst einmal nach hinten gestellt, weil sich Siggi einige Aktien kaufen wollte. Bin ich auch ganz froh drüber, denn so handeln wir langfristig, zumindest was unsere Rente betrifft, und es kommt kein unnötiger Elektrosmog in die Wohnung.

Ehrlich gesagt nervt es mich, wenn Siggi bereits frühmorgens mit mir über solche Themen sprechen möchte. Der Kaffee wirkt zwar so langsam, aber die Morgenmuffeligkeit legt sich nur langsam. Ich bin eher ein Abendmensch, und da fällt es mir schwer, in die Federn zu kommen.

Einen Fernsehen haben wir schon lange nicht mehr. Stattdessen habe ich mich mit dem Internet angefreunden - was für mich als Frau gar nicht so einfach war.

Eines Abends entdeckte ich eine Seite, die mich zunächst irritiert hatte, im späteren Verlauf jedoch mein Interesse geweckt hatte.

Hundemetzgerei Althaus  <...mehr>

Es war von der Eröffnung einer Hundeschlachterei die Rede. Ungläubig benützte ich eine Suchmaschine. Sollte man Hundefleisch tatsächlich essen können?

Ich gab bei Google, meiner Lieblingssuchmaschine, den Begriff “Hundefleisch” ein, und siehe da, es gab zahlreiche Rezeptideen. In China, Thailand, fast im gesamten asiatischen Raum ist es üblich, Hundefleisch zu verzehren.

Wir wohnen in einem Vorort von Hamburg, und über die Mönckebergstraße flaniere ich ganz gerne. Da ich gerne Pelz trage, und Siggi auf so etwas steht, besuche ich meistens die einschlägigen Geschäfte. Es mag zwar nicht hierher gehören, aber Siggi mag es, wenn ich einen voluminösen Pelz auch abends im Bett trage. Auf meiner Wunschliste steht noch ein Catsuit, aus schwarzem Nerz. Ich freue mich schon drauf, Siggi so richtig scharf zu machen.

Aber egal, ich komme vom Thema ab. Die Eröffnung sollte bald sein, und dank der Rufnummer konnte ich schon mal Kontakt aufnehmen. Der Metzger reagierte auf meinen Anruf zunächst etwas genervt, vielleicht dachte er auch nur, daß ich eine Telefonumfrage machen wollte.

Als er mitbekam, daß ich eine potentielle Kundin bin, hat er sich viel Zeit für ein Beratungsgespräch genommen. Ich könne bereits vorher bei ihm vorbeikommen, und mir einige Stücke aussuchen.

Da ich am Mittwoch sowieso einen Termin in Hamburg hatte, nahm ich die Gelegenheit war.
Der Metzger, Herr Althaus, machte einen kompetenten und zugleich seriösen Eindruck. Da er offiziell noch nicht geöffnet hat, waren die meisten Stücke tiefgekühlt.

Die Filetstücke präsentieren sich in einer saftigroten Farbe. Das Fleisch ist nicht unzulässig geschönt, sondern hat von vornherein eine makellose und gesunde Ausstrahlung.

Die Marmorierung hat mich völlig begeistert. Am gesamten Stück gibt es keine Fettschwarte. Stattdessen wird das Hundefleisch von zartem Fettgewebe durchzogen. Eine so gleichmäßige dünne und homogene Marmorierung sieht man selten.

Der Grund war einfach erklärt. Hunde haben einen ausgesprochenen Bewegungsdrang. Hierdurch sammelt sich das Fettgewebe nicht an den Problemzonen an. Ich als Frau kann von meinen Hüftröllchen aus Erfahrung sprechen. Statdessen ist das Fettgewebe fein verteilt.

Da das Fleisch von vornherein zart ist, muß es nicht lange abhängen. Einige Tage bei Null Grad genügen. Dabei sollte die Luft feucht genug sein, damit es an der Oberfläche nicht zu trocken wird.

Einen kleinen Geheimtipp habe ich noch mitbekommen: wenige Stunden vor Verzehr kann man kleine und dünne Papayascheiben auf die Filetscheiben legen. Bei der Papaya - eine Tropenfrucht - ist ein Enzym enthalten, welches Fleisch zart und mürbe macht.

Papaya ist auch als Fettburner zu gebrauchen. Abens einige Scheiben Papaya, und die Pfunde purzeln.

Hundefleisch sollte nicht so stark gewürzt werden, da es sonst seinen Eigengeschmack verliert.
Auch mit Olivenöl sollte man vorsichtig sein. Stattdessen wird geschmacksneutrales Kokosöl empfohlen. Es hat einen hohen Siedepunkt. Somit schließen sich die Poren sofort, und das Hundefleisch bleibt angenehm saftig.

Auf gar keinen Fall sollten die klassischen Grillgewürze verwendet werden. Der Eigengeschmack muß erhalten bleiben. Ich habe eine Vorliebe für Salbei - Saltimbocca genannt - und so ähnlich serviere ich das Hundegericht. Feine hauchdünne Scheiben, mit Salbei garniert.

Wichtig: nach dem Braten in der Pfanne muß das Fleisch noch einige Minuten ruhen, damit der Saft gebunden wird.

Wie sieht es mit Beilagen aus? Gar nicht. Hundefleisch sollte pur gegessen werden. Maximal ein kleiner Salat vorneweg, aber bitteschön ohne pikantes Dressing.

Dazu paßt ein trockener Wein. Ich bevorzuge meistens Retsina - ein geharzter griechischer Wein. Es mag zwar ein kleiner Stilbruch sein (griechischer Wein mit italienischem Salbei), aber wir sind doch kulturell offen.

Liebe Grüße
Sathu

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